Großes Interesse an „Höchster Sicherheit 2019“

Für Mittwoch, den 15. Mai, hatte HIMA gemeinsam mit der IGR und weiteren Partnern zur „Höchster Sicherheit 2019“ im Industriepark in Frankfurt-Höchst geladen. Sieben Experten für Funktionale Sicherheit informierten die rund 90 Teilnehmer über Produkte und Dienstleistungen ihrer Unternehmen, aber auch über neue Anforderungen an Safety und Security – wie die NAMUR-Empfehlung zur IT-Risikobeurteilung von PLT-Sicherheitseinrichtungen.
Reduzierte Fassung der VDI/VDE 2180
Helge Essig vom IGR-Kompetenzcenter EMR-Technik und Mitarbeiter der Bilfinger Maintenance GmbH sprach vor dem fachkundigen Publikum über die Änderungen der VDI/VDE 2180 sowie deren Konsequenzen für Anlagenbetreiber und gab Tipps zur Anwendung.
Die VDI/VDE 2180 setzt die internationalen Normen IEC 61508 und 61511 auf nationaler Ebene um und befasst sich mit der Planung und dem Betrieb von PLT-Sicherheitseinrichtungen in der Verfahrenstechnik. Die Norm bietet eine Möglichkeit, die Anforderungen der 12. BlmSchV an Sicherheitseinrichtungen der Prozessleittechnik (Safety Integrity Level) umzusetzen. Die aktuelle Fassung 2019-4 wurde stark reduziert. Unter anderem ist das Blatt 6 über die Anwendung der funktionalen Sicherheit im Rahmen von Explosionsschutzmaßnahmen weggefallen.
Die IGR stellt ihren Mitgliedern einen Leitfaden zur Umsetzung der TRGS 725 zum Ex-Schutz online bereit. Noch für dieses Quartal plant das Kompetenzcenter EMR darüber hinaus eine Guideline Technik 53-0004/SR4 zu diesem Thema. Auf einem IGR-Seminar zur Funktionalen Sicherheit werden Fachleute eingehender über die neue VDI/VDE 2180 informieren.
Safety- und Security-Anforderungen vermitteln
Klaus Michael Fischer von TÜV SÜD Chemie Service sprach in seinem Vortrag über teils konfligierende Anforderungen bei Safety und Security und die Bedeutung der Prozessleittechnik dabei. Sein Fokus lag auf der Anwendung. Es komme, trotz der Unterschiede, auf eine sinnvolle Interaktion zwischen beiden Bereichen an, so Klaus Michael Fischer. Safety-Maßnahmen dürften Security-Maßnahmen nicht beeinträchtigen und umgekehrt. Eine IT-Risikobeurteilung von PLT-Sicherheitseinrichtungen ist dabei entscheidend. Hilfreich seien dafür unter anderem die EmpfBS 1115 und die NA 163 der NAMUR.
Weitere Vorträge gab es zu den Themen „Ganzheitlicher Ansatz für Safety & Security“, „Onlinediagnose an sicherheitsgerichteter Aktorik“, „Risikominimierung durch Funktionale Sicherheit bis hin zum Signalgeber“, „Alleinarbeiterschutz in explosionsgefährdeten Bereichen“ und „Sicherheit für die Stromversorgung von Sensoren und Aktoren“.
In den Pausen hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich mit den Experten auszutauschen. Im Rahmen einer Sonderausstellung präsentierten teilnehmende Unternehmen zudem eigene Angebote.