Wissen für die Praxis
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Die Kommunikationstechnologie APL (Advanced Physical Layer) kann als Ethernet-Layer für jedes industrielle Ethernet-Protokoll verwendet werden. In der Fertigungsindustrie haben zwei Ethernet-Protokolle weltweit seit Jahren die größten Marktanteile, beide eignen sich prinzipiell auch für die Prozessindustrie: Ethernet IP und Profinet.
In der Vergangenheit führte eine bisweilen zu hohe Komplexität bei Feldbussystemen immer wieder zur Ablehnung der Technologie. Mit entsprechenden Schnittstellen ausgestattet, sollen die Leitsysteme nun zeigen, wie einfach der Einsatz von APL in der Prozessindustrie sein kann. Beide Protokolle, Ethernet IP und Profinet, haben ihre Spezifikationen für die Prozessautomatisierung erweitert, um Anforderungen wie z. B. Profile für Standartparameter und eine einheitliche Diagnoseinformation abzudecken – etwa das Profil 4.0 bei Profinet.
Zusätzlich zu den deterministischen Protokollen der Prozessführung kann OPC UA als „Second Channel“ zum Transport von NOA-Informationen (NAMUR Open Architecture) dienen, also zur Übertragung von Diagnose und Wartungsinformationen der Geräte parallel zum Prozessbetrieb. Schließlich ermöglicht APL, beide Protokolle auf einer Leitung zu übertragen. Ein Gerät kann so über die gleiche physikalische Schnittstelle die Prozesswerte an die Steuerung übertragen und die Daten für Maintenance des NOA-Informationsmodells mittels eines Edge-Gateways an übergeordnete Cloudsysteme senden.
Ein kompletter Systemaufbau kann im Prüflabor der Bilfinger Engineering & Maintenance GmbH besichtigt werden.