Neue regulatorische Anforderungen, internationaler Wettbewerbsdruck und Dekarbonisierung waren unter den bestimmenden Themen
Am 4. und 5. September richtete die Interessengemeinschaft Regelwerke Technik (IGR) e.V. ihren Erfahrungsaustausch erstmals öffentlich aus. In der chemisch-pharmazeutischen Industrie ist die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung fest verankert. Über 120 Teilnehmende zog es dafür ins Kultur- und Tagungszentrum Mörfelden-Walldorf. Dieses Mal nutzte die Branche die Plattform für den intensiven Austausch zu den Herausforderungen und Chancen des globalen Wandels.
Unser langjährig für die IGR aktiver Kollege Michael Michalski ist nach kurzer schwerer Erkrankung am 13. Juli 2024 verstorben.
Sein ganzes Arbeitsleben beschäftigten Michael Michalski die vielfältigen Fragen der Sicherheitstechnik. Nach dem Diplom in Chemieingenieurwesen 1984 arbeitete er in verschiedenen kleineren Ingenieurbüros in diesem Fachgebiet. Auf dieser fundierten Basis kam Michael 1996 nach Frankfurt und wurde Störfallbeauftragter in der Hoechst AG. 1998 wechselte er zur Clariant und leitete dort die Belange der Anlagensicherheit der Clariant Deutschland bevor Michael 2010 als Senior Expert in die Siemens Prozesssicherheit kam.
Experten von der IGR, von HIMA, Endress+Hauser und SAMSON haben in der IDEA 4.0-Anlage einen neuen Testaufbau für so genannte Automated Prooftests in Betrieb genommen. Der Spezialist für Automatisierung in der funktionalen Sicherheit HIMA erprobt dort künftig Sicherheitsfunktionen in der Prozessleittechnik (PLT).
Wasserstoff ist das kleinste Element des Periodensystems. Seine Rolle für das Gelingen der Dekarbonisierung scheint aber gewaltig. In der pharmazeutisch-chemischen Industrie soll Wasserstoff künftig zunehmend als Rohstoff und Energieträger zum Einsatz kommen. Die IGR hat deshalb den Ad hoc-Arbeitskreis Wasserstofftechnologien gegründet.
Am 13.3.2024 fand bei Mühlberger im Logistikzentrum in Wiesbaden (Mainz-Kastell) das seit Jahren etablierte Technikforum 2024 statt – initiiert von der Mühlberger/Haberkorn-Gruppe und der Interessengemeinschaft Regelwerke Technik (IGR e.V.). In verschiedenen Vorträgen ging es unter anderem um das PFAS-Beschränkungsverfahren, Mögliche PTFE-Ersatzstoffe, Informationen zur TA-Luft, Rohrklassen der Prozessindustrie und innovative Armaturentechnik.
Mobile Endgeräte werden oft durch die IT-Abteilungen ausgewählt und können einfach, über Online-Shops, bezogen werden. Gerade bei explosionsgeschützten, elektrischen Produkten, die keine typischen MSR-Geräte sind, wie Ex-Handys und Ex-Tablets, finden sich jedoch immer wieder nicht ausreichend zertifizierte Produkte auf dem Markt. So kommen unter Umständen Geräte zum Einsatz, deren Tauglichkeit für den Ex-Bereich nicht ausreichend geprüft wurde.
Mit NOA Security Gateways lassen sich Daten rückwirkungsfrei aus prozesstechnischen Anlagen ziehen und zur Überwachung und Prozessoptimierung nutzen. Erfolgreiche Penetrationstests bestätigen: Die Gateways bieten eine sichere und zugleich nahtlose Integration für die Datenanalyse. Ein entscheidender Schritt für die cybersichere Prozessoptimierung.
Die NAMUR Open Architecture (NOA) bietet einen herstellerübergreifenden, sicheren und rückwirkungsfreien Zugang von der Kernautomatisierung auf bisher brachliegende Informationen im Feldgerät. Nun macht sie diese auch außerhalb der eigentlichen Prozessteuerung verfügbar
Per- und polyfluorierte Stoffe (PFAS), insbesondere Fluorpolymere, kommen in der chemischen und pharmazeutischen Industrie vielfach zum Einsatz. Das Umweltbundesamt und Behörden mehrerer europäischer Staaten haben jetzt einen Vorschlag zur weitreichenden Beschränkung von PFAS bei der bei der Europäischen Chemikalienagentur ECHA eingereicht.
Das de facto Pauschalverbot mehrerer tausend Stoffe könnte die chemische, pharmazeutische und petrochemische Industrie ins Abseits drängen. Ohne adäquate Alternativen droht eine Abwanderung weiterer Produktions- und Fertigungsverfahren ins außereuropäische Ausland. Mögliche Folgen? Höhere Emissionen und verfehlte Umweltziele. Die IGR fordert deshalb umfangreiche Ausnahmeregelungen für unbedenkliche PFAS – wie bspw. Fluorpolymere – und alternativlose PFAS im industriellen Einsatz.REV BLU_IGR-Position PFAS_F