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2. Dezember 2021

IGR und ihre Mitglieder unterstützen die Wasserstofftechnologie

Illustration: akitada31/pixabay

Mit der Technikumsanlage IDEA 4.0 werden Konzepte erprobt und weiterentwickelt

Die Bundesregierung plant in ihrer „Wasserstoffstrategie“ fossile Energieträger durch Wasserstoff (H2) aus regenerativ erzeugtem Strom zu ersetzen. Die vorhandenen Kapazitäten werden jedoch vorerst nicht ausreichen, sogenannten „grünen Wasserstoff“ in ausreichender Menge herzustellen.

Im Industriepark Höchst (IPH) fällt Wasserstoff als Nebenprodukt der chemisch-industriellen Produktion in großen Mengen an. Zusätzlich ist eine Elektrolyseanlage in Planung. Die verfügbare Menge, die sehr gute Verkehrsanbindung sowie die jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit dem Energieträger machen den IPH zum idealen Standort, um die Nahversorgung zu gewährleisten und die Entwicklung der Wasserstofftechnologie weiter voranzutreiben.

Autos und Züge sicher betanken

Das IGR-Mitglied Infraserv Höchst betreibt bereits seit dem Jahr 2006 erfolgreich und sicher eine frei zugängliche Wasserstofftankstelle für PKW. Auch die Werkbusse, die auf dem 460 Hektar großen Gelände verkehren, tanken Wasserstoff.
Im Jahr 2020 fiel der Startschuss für eine Wasserstofftankstelle für Züge. Sie wird die erste ihrer Art in Hessen und ab dem Jahresfahrplan 2023 die Betankung von 27 Triebzügen mit Brennstoffzellen gewährleisten. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) ersetzt damit die Diesellokomotiven auf vier Regionalzuglinien zwischen Frankfurt und dem Taunus. Infraserv Höchst und der IPH stellen die nötige Infrastruktur zur Verfügung. Das Land Hessen fördert den Bau der Tankstelle mit rund 2,5 Millionen Euro. Weitere Fördermittel stellt der Bund bereit.
Gemeinsam mit dem IGR-Mitglied Bilfinger betreibt die IGR die Technikumsanlage IDEA 4.0. Sie dient dazu, Konzepte zur Steuerung, Regelung und Überwachung von Prozessanlagen zu überprüfen und weiterzuentwickeln – beispielsweise für die dezentrale Wasserstofferzeugung.

Partner für Regeln und Normen

Die IGR steht in ständigem Austausch mit allen relevanten Gremien und Organisationen, wie DIN, VDE/VDI, VCI und Namur. Die Interessengemeinschaft steht darüber hinaus in engem Kontakt zu internen und externen Dienstleistern sowie technischen Prüforganisationen (ZÜS). Vor diesem Hintergrund identifiziert der Verein systematisch relevante Regelwerke, Normen und Standards rund um das Thema Wasserstoff und unterstützt die Entwicklung.
Die Expertinnen und Experten der IGR unterstützen die Erarbeitung von Gesetzen, Verordnungen und technischen Regelwerken und bereiten sie für die praktische Umsetzung zielgruppengerecht auf. Die IGR bündelt die technischen Kompetenzen ihrer Mitgliedsunternehmen für erfolgreiche Wasserstoffprojekte. Gemeinsam tragen sie mehr als 100 Jahre Erfahrung in der Erzeugung und dem Umgang mit Wasserstoff zusammen. Dank der gesammelten Expertise ist die IGR optimal gerüstet, Projekte zu begleiten, die ein hohes Maß an Koordination verschiedener Wissenschaftsbereiche und Institutionen erfordern.